Technischer Einsatz mit Menschenrettung, Kraneinsatz
Datum: 26.02.2002

Schweres Zugsunglück in Wampersdorf

Katastropheneinsatz Zugsunglück Wampersdorf

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Mödling wurde am 26. Februar 2002 um 15:14 Uhr mit dem Kranfahrzeug zur Personenrettung nach dem schweren Zugsunglück in Wampersdorf, Bezirk Baden, angefordert. Auf der Anfahrt erreichte die Mödlinger Einsatzkräfte, die sich mit Kran, Kranbegleitfahrzeug und Mannschaftstransportfahrzeug unverzüglich in Marsch gesetzt hatten, der Funkspruch, dass noch ca. 30 Personen in einem Waggon eingeklemmt seien.

Beim Eintreffen um 15:40 Uhr bot sich an der Einsatzstelle folgendes Bild:
Auf der eingleisigen Gramatneusiedler Bahnlinie war ein Güterzug gegen eine stehende Garnitur der „Rollenden Landstraße“ (Ziel: Ungarn) geprallt. Durch die Wucht des Anpralls war der einzige Personenwaggon der „Rollenden Landstraße“, der sich unmittelbar hinter der Lok befunden hatte, in zwei Stücke gerissen worden. Der völlig deformierte Vorderteil befand sich am Gleiskörper und ragte in die Höhe. Der restliche Waggon war abgerissen, seitlich aus den Schienen geschleudert worden und umgestürzt.

Mehrere Personen – teilweise schwer verletzt - wurden von den örtlichen Einsatzkräften aus dem umgestürzten Waggon gerettet, einige konnten nur noch tot geborgen werden.
Im abgerissenen Vorderteil war ein Insasse des Waggons nahezu unverletzt eingeklemmt. Die Rettung dieser Person gestaltete sich für die Feuerwehren jedoch überaus schwierig und dauerte fast vier Stunden.
Nach Abschluss dieser Rettungsaktion, die von Kran Wr. Neustadt unterstützt worden war, übernahm Kran Mödling die Bergung des Waggon-Vorderteils. Darin befand sich noch eine eingeklemmte, tote Person. Weitere Opfer wurden im zerquetschten Waggonteil befürchtet. Bevor dieser geborgen werden konnte, musste die Kupplung zur Lok gelöst werden, was aufgrund der massiven Deformationen äußerst schwierig war. Der Waggonteil konnte schließlich am Feld neben dem Unglückszug abgelegt werden.
Auch zur Bergung des Todesopfers war Kran Mödling erforderlich. Mit Hilfe dieses Spezialfahrzeugs gelang es, das Dach so weit anzuheben, dass der Tote aus den Trümmern befreit werden konnte. Die Befürchtung, dass sich noch weitere Opfer darin befinden könnten, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht.

Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Mödling war um 23.15 Uhr beendet.

Das Zugsunglück forderte insgesamt 06 Todesopfer und 15 Schwerverletzte.

Bewährt hat sich bei diesem Großschadensereignis die hervorragende Ausbildung und gute technische Ausstattung der Feuerwehren im südlichen Niederösterreich bzw. des Katastrophenhilfsdienstes.

Kurzinfo:

Einsatzbeginn: 15.14 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge:
Kran, Kran-Begleitfahrzeug, Kommandofahrzeug
Eingesetzte Mannschaft: 9 Mann

Einsatzaufgaben:
Bergung des Waggonteils sowie eines darin befindlichen Todesopfers
Aufbau einer Presse- und Informationsstelle zur Unterstützung des Bezirksfeuerwehrkommandos Baden bzw. des Landesfeuerwehrkommandos
Einsatzdokumentation

Einsatzende: 23.15 Uhr

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